Der Begriff Prothese stammt ab vom altgriechischen Wort prósthesiss und bedeutet sinngemäß übersetzt Anfügung. Im heutigen Sprachgebrauch ist eine Prothese ein künstliches Körperersatzstück, das (soweit möglich) ähnlich funktioniert wie das Körperteil, das es ersetzen soll. Es gibt Prothesen für Gliedmaßen wie zum Beispiel Hände, Arme, Füße und Beine, Prothesen für Gelenke, für Organe und Organteile. Dabei werden drei unterschiedliche Prothesentypen unterschieden:

- die geschlossenen oder Endoprothesen, die völlig vom Körpergewebe umschlossen sind

- die offenen, die im Knochen verankert sind und aus dem Gewebe hervorragen

- die Exoprothesen, die sich außerhalb des Körpers befinden.

Endoprothesen sind zum Beispiel künstliche Hüft-und Kniegelenke und künstliche Herzklappen. Offene Prothesen sind zum Beispiel Zahnimplantate oder künstliche Augäpfel. Exoprothesen sind zum Beispiel Bein,-Arm- und Handprothesen.

Die Geschichte der Prothesenversorgung

Einfache Prothesen zum Ersatz von Gliedmaßen hat es erwiesenermaßen schon Jahrhunderte vor Christus gegeben. An Mumien wurden solche Prothesen aus Holz und aus Gold gefunden. Aus dem Mittelalter stammt eine teilweise noch vorhandene Fußprothese aus einem gepolsterten und mit einem Eisenring verstärkten Holzbecher, die in einem Grab in Kärnten gefunden wurde. Im späten Mittelalter wurden dann auch die ersten beweglichen Arm- und Handprothesen aus Eisen gebaut. Erst Anfang des 19.Jahrhunderts gab es die ersten Arm-und Handprothesen, die mit Hilfe der verbliebenen Sehnen/Muskeln und Nerven wirklich eigenständige Bewegungen ohne Zuhilfenahme der gesunden Hand ausführen konnten. Sie waren aber noch lange nur sehr wenigen Patienten zugänglich. Für die meisten Patienten gab es nur die einfachsten Prothesen, die praktisch nur eine optische Funktion hatten und keinen wirklichen Ersatz darstellten.

Heute gibt es eine Prothesenversorgung mit mikroprozessgesteuerten Arm-und Beinprothesen, die auch sehr komplexe Bewegungen ausführen können und es sogar erlauben, dass die Träger mit ihnen Sport treiben können. Diese modernen Prothesen sind sehr leicht und trotzdem äußerst belastbar und ästhetisch ansprechend. Auch bei den Zahnimplantaten ist ein großer Fortschritt erzielt wurden. Mit in die Kiefer eingepflanzten Implantaten ist der Zahnersatz von den echten Zähnen weder von der Funktion noch vom Aussehen her zu unterscheiden. Endoprothesen der Gelenke oder künstliche Herzklappen gibt es noch nicht sehr lange. Hier standen lange Zeit Probleme im Weg, die Prothesen bzw. Implantate aus Material herstellen zu können, dass vom Körper nicht abgestoßen wurde und den extremen Belastungen standhalten konnte. Zwar gab es schon im späten Mittelalter Versuche mit Kunstgelenken zum Beispiel aus Elfenbein, aber die erste Prothesenversorgung mit Kunstgelenken gab es in den 1960er Jahren. Die erste künstliche Herzklappe wurde 1961 in den USA eingesetzt, vorher wurden nur biologische Herzklappen (meist von Schweinen) eingesetzt. Heute werden auch auf diesen Gebiet Hightech-Materialien verwendet und die Transplantation von Kunstgelenken ist eine Routine-Operation, die minimalinvasiv und mit Computerunterstützung erfolgt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Robert Giendl GmbH.

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